Sonntag, Oktober 09, 2005

Bush : Gott befahl mir den Krieg

MOPO : Bush : Gott befahl mir den Krieg

So der Titel der heutigen MOPO-Sonntagsausgabe, die ich heute nicht kaufte, weil ich mir die MOPO nie kaufe, sonst würde das nämlich dazu führen, dass ich analog zum BILD-Blog ein MOPO-Blog aufmachen würde, wozu ich aber nun gar keine Zeit mehr erübrigen kann.

Na jedenfalls kam ich heute morgen doch zu einer MOPO, und das war so: mir waren die Zigaretten ausgegangen, und ich ging also rüber zum Bahnhaltestellen-Kiosk, um mir neue zu holen. Normalerweise hat der Kiosk Sonntags ab 8 Uhr geöffnet, aber das an der Tür angebrachte Schild wies darauf hin, dass heute erst um 10:30 geöffnet sein würde. Das erschien mir jedoch sehr spät (meine Zigaretten waren ja alle), und da ich ja eine Monatskarte für den HVV besitze und eh gerade an der Haltestelle war, schien es mir eine stimmige Idee, eine Haltestelle weiter zu fahren und mir am dortigen Kiosk Zigaretten zu kaufen. Erst als ich schon in die Bahn eingestiegen war, die auch direkt kam, dachte ich, ich hätte ja auch im (schon geöffneten) Backwaren-Shop Geld für einen Zigarettenautomaten wechseln können. Aber dann wurde mir schnell klar, warum ich in die Bahn einstieg, denn dort lag eine druckfrische, einsame und aktuelle MOPO-Sonntagsausgabe mit dem im Titel erwähnten .. uhm .. Titel.

Nun wissen wir ja, dass Bush gläubig ist, bibeltreu sogar, wie es auch in dem Artikel erwähnt wird. Anlass der Nachricht ( sonst passiert ja eh grade nichts auf der Welt, oder draussen ) ist eine dreiteilige Dokumentation der BBC über den Nahen Osten, die morgen startet.

Bush soll damals im Juni 2003, vier Monate nach Beginn des US-Angriffs auf den Irak, bei einem Treffen mit einer Palästinenserdelegation folgendes gesagt haben, wie sich der damalige palästinensische Außenminister Nabil Schaath erinnert:

""Bush erklärte uns allen: Ich werde angetrieben durch eine Mission Gottes. Gott sagte mir "George, geh los und bekämpfe diese Terroristen in Afghanistan"".

Anschließend habe Bush den göttlichen Auftrag für den Sturz des Regimes im Irak erhalten haben wollen. Laut BBC sagte er nach Angaben Schaaths weiter:

"Und jetzt fühle ich wieder, wie Gottes Wort zu mir kommt, "Geh los und gib den Palästinensern ihren Staat und gib den Israelis ihre Sicherheit, und schaffe Frieden im Nahen Osten". Und bei Gott, das werde ich tun."

Natürlich wurden diese Aussagen von US-Präsidentensprecher Scott McClellan heftig dementiert : Bush habe "niemals derartige Ausführungen gemacht". Die Behauptungen seien "absurd". Palästiner-Präsident Mahmud Abbas allerdings, der bei den Treffen ebenfalls anwesend war, bestätigte die Aussagen Bush´s ebenfalls.

Tja, hm .. wer ist denn nun eigentlich religiöser ? Die fundamentalistischen Terroristen, oder wer ?

MOPO - USA: Die Debatte um Darwin

Die zweite Titelmeldung der MOPO handelte dann von dem Film "Die Reise der Pinguine",der am 13. Oktober auch bei uns in die Kinos kommt. In dem MOPO-Artikel auf den Seiten 44/45 geht es kaum um den Film selbst, sondern eher um die durch die Dokumentation über das Leben der Königspinguine in der Antarktis (unten) ausgelöste Religionsdebatte: konservative Christen haben sich den Film für eigene Kampagnen vor den Karren gespannt ( nein, nicht die Amish-People, sondern evangelikale Kreationisten ;D).

Auszüge aus dem MOPO-Artikel:

"Organisationen wie "153 House Churches Network" sieht (das Leiden der Pinguine) als Beweis gegen die Evolutionstheorie und für die Existenz Gottes. Sie lädt ganze Familien ein, den Film zu sehen. Und so werden busweise Darwin-Gegner zu den Kinos gekarrt. Die Tiere zeigten beispielhaft Aufopferung, Zusammenarbeit und Zuneigung, heisst es auf http://www.christiananswers.net. Der stramm konservative Kolumnist Rick Lowry pries die Pinguine als Muster der Monogamie, religiöse Abtreibungsgegner sehen in ihnen eine Art Wappentier" ( Vorsicht, schon belegt von Linux-Fans ;D).

Für tief gläubige Christen dürfte die "Reise der Pinguine" der grösste
Filmgenuss seit Mel Gibson´s "Die Passion Christi" sein, resümiert die New York
Post: "Dies ist die Passion der Pinguine".

Einen netten Artikel dazu hat auch Das Erste Online hier



MOPO : Hexenjagd auf HomosexuelleAch ja : Auch Homosexualität ist unter Pinguine weit verbreitet. Das wird von den gläubigen Christen sicher gern übersehen, aber lt. dem Bericht auf Seite 4. der MOPO veranstaltet Papst Benedikt XVI, früher auch bekannt als Josef Ratzinger, nun eine "Hexenjagd auf Homosexuelle".

Na, was soll ich sagen .. ich bin froh, dass mir das Fliegende Spaghettimonster die Eingebung gab, mit der Bahn zu fahren, und mir derart Informationen aus der Welt der MOPO-Leser zukommen zu lassen - kann für uns Pastafari doch nur gut sein.

Und ich würd ja gern noch mehr schreiben, aber nun muss ich mal wieder ins Imoto, also erstmal für heute hier

rAmen

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